Erzählung, iatros Verlag, ausverkauft
In diesem Buch wird das letzte Kriegsjahr hauptsächlich aus der Sicht eines Kindes geschildert. Neben den vielen Ängsten und Schrecken des Krieges lebt das Mädchen Maria auch eine scheinbar heile Kinderwelt in der Geborgenheit der großen Familie. Sehr schlimm ist es für die aufgeweckte Sechsjährige, dass die Eltern, die gegen das Nazi-Regime sind, keine Antworten mehr auf die vielen Fragen zu dieser Zeit geben dürfen. Deshalb wurde es dem Mädchen auch verboten, mit anderen Kindern über den Krieg zu sprechen und von zu Hause Gehörtes weiter zu erzählen. Denn Sprache war lebensgefährlich. Was in Marias Heimat und darüber hinaus in Deutschland passierte, wie ein jüdisches Mädchen von der Mieterin im Haus fast fünf Monate versteckt wurde, wird in zeit ohne sprache geschildert. Eine Handlung mit Emotionen, teils auch lyrischen Passagen und hintergründiger Philosophie in großen und kleinen Dingen.
Die Rhein-Zeitung schreibt am 20.11.2007 (Auszüge):
Ihr gerade erschienenes elftes Buch ist der packende Kriegsroman „zeit ohne sprache“, den sie mit jeder Menge Herzblut schrieb. Das Buch behandelt die Zeit des Nationalsozialismus und schildert das letzte Kriegsjahr größtenteils aus der Sicht der sechsjährigen Maria. Das deutsche Mädchen lebt trotz vieler Ängste in einer scheinbar heilen, fantasievollen Kinderwelt und zehrt von der Geborgenheit ihrer Familie. Doch auch der große Zusammenhalt und der elterliche Versuch, alles Böse von Maria fernzuhalten, können die Kinderseele nicht vor den Grausamkeiten der Zeit schützen, und etwas belastet das Mädchen besonders: die Sprachlosigkeit ihrer Eltern, die gegen das Naziregime sind und keine Antworten auf die vielen Fragen dieser Zeit geben dürfen. Auch Maria muss schweigen und darf nicht mit anderen Kindern über den Krieg sprechen. „Denn Sprache war lebensgefährlich“, schreibt Traudl Schmitt im Vorwort des 162-seitigen Romans.
„Die Gefahr des Verrats war allgegenwärtig.“
Die Kombination einer klaren Strukturierung einerseits – einem verständlichen Satzbau, überschaubaren Kapiteln und einer unter die Haut gehenden Erzählweise andererseits – spannend und historisch realistisch wirkenden Schilderungen, gefühlvollen Stellen und lyrischen Einschüben – machen den Roman zu einem Leseereignis. Der Betrachter schwankt dabei zwischen Betroffenheit und Heiterkeit. Denn so nachdenklich, grausam und schrecklich manches erscheint, so unbeschwert, herzlich und sogar lustig sind andere Passagen. […] Vielleicht nutzt Traudl Schmitt, gerade weil sie weiß, was es heißt, eine Zeit ohne Sprache erlebt zu haben, diese heute so intensiv.
Nicht umsonst lautet der letzte Satz ihres Romans: „Schweigt niemals mehr und sprecht früh genug, wenn gefährliche Zeiten den Anfang setzen.“